Der Verein

Elternmitarbeit

Unser Kinderladen ist eine Eltern-Initiativ-Kindertagesstätte (EKT). Das bedeutet, dass die gesamte Organisation des Kinderladens als Arbeitgeber und als Verein von den Eltern eigeninitiativ übernommen wird. Gemeinsam sorgen wir für einen geregelten Ablauf im Kinderladen. Deshalb haben alle Eltern verschiedene Aufgaben: Jedes Elternteil oder Elternpaar übernimmt in der Regel ein Amt und zusätzlich ab und zu ein Projekt. Elternämter sind z. B.: das Drogerieamt, das Frühstücks-Einkaufsamt, das Listenamt, das Reparaturamt etc. Wir haben gemeinsame Bau-, Renovier- oder Putzwochenenden und springen ein, wenn es mal irgendwo eng wird.

Warum wir das tun? Das hat einen ganz praktischen Grund: Das Land Berlin finanziert die Kitaplätze nur bei seinen Eigenbetrieben zu hundert Prozent. Freie Träger wie unser Kinderladen müssen einen Eigenanteil (von derzeit 6,5%) aufbringen. Da wir außer der Kostenerstattung des Landes Berlin keine sonstigen Einnahmen oder Eigenmittel haben, klafft bei uns also jeden Monat eine Finanzierungslücke. Diese schliessen wir durch die ehrenamtliche Mitarbeit der Eltern beim Putzen, Kochen und bei den Elternämtern.

Die Elternmitarbeit entspringt also einer ganz praktischen Notwendigkeit. Sie kann allerdings, wenn es gut läuft, einen sehr positiven Nebeneffekt haben: Auch, wenn wir alle gelegentlich stöhnen, stellen wir oft fest, dass sie uns näher zusammenbringt und wir uns über die tollen Ergebnisse freuen.

Dennoch solltet Ihr Euch, bevor Ihr Euer Kind in unseren Kinderladen gebt, bitte sehr gut überlegen, ob es Euch wirklich dauerhaft möglich ist, diese zusätzliche Belastung zu stemmen. Wir verstehen durchaus, dass dies je nach Arbeits- und Lebenssituation manchmal ziemlich schwer werden kann. Wir sind aus den genannten Gründen jedoch absolut darauf angewiesen, dass sich hier  jede und jeder einbringt, damit sich die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt und „der Laden weiterlaufen“ kann.

Essen

• Das Frühstück wird vom Kinderladen bereitgestellt. Wir verwenden Bio-Produkte.
• An zwei Tagen in der Woche werden wir von der Schulküche der Freien Waldorfschule Kreuzberg beliefert. Es handelt sich dabei um einen seit 1985 bestehenden Integrationsbetrieb. Alle Produkte stammen zu 100% aus kontrolliert–ökologischem Anbau, dabei haben jahreszeitlich passende und regionale Produkte Vorrang. Einen weiteren Tag übernehmen die Eltern der „Neigungsgruppe Kochen“ (Elternamt) und eine der Erzieherinnen (teilweise zusammen mit den Kindern) im Wechsel. Die verbleibenden zwei Tage werden durch Eltern-Kochdienste abgedeckt, die alle reihum übernehmen. (D.h. jeder kommt ca. alle 5-6 Wochen mal dran.) Es wird ausschliesslich vegetarisch und mit Bioprodukten gekocht. Zum Mittagessen gehören ein Hauptgericht (mit Rohkost als Fingerfood) und eine Vesper-Mahlzeit, die nachmittags gereicht wird.

Putzen/Waschen

• Den täglichen Putzdienst übernehmen die Eltern. Sie sorgen dafür, dass der Kinderladen am nächsten Morgen für die Kinder sauber und aufgeräumt ist.
• Am Wochenende putzt eine Reinigungskraft die Nebenräume des Kinderladens.
• Die Eltern übernehmen reihum im Monatsturnus den Waschdienst (Hand- und Geschirrtücher, Waschlappen, Bettwäsche, Putzlappen o. ä.), d.h. ungefähr einmal pro Jahr.
• Im Frühjahr und Herbst organisieren die Eltern einen gemeinsamen Hausputz und reinigen alle Räume, Nebenräume und Gegenstände gründlich.

Elternabende

Etwa alle sechs bis acht Wochen finden die Elternabende statt. Eine regelmäßige Teilnahme aller Eltern ist uns wichtig, um gemeinsam das Leben im Kinderladen gestalten und Entscheidungen treffen zu können.

Einmal im Jahr findet eine Mitgliederversammlung statt, an der alle Vereinsmitglieder teilnehmen und den Vorstand wählen.

Ämter

Neben den ehrenamtlichen Ämtern der drei Vorstandsmitglieder (Vorsitzender, stellvertretender Vorsitzender, Kassierer) gibt es diverse andere feste Aufgabenbereiche, die von einzelnen Mitgliedern freiwillig übernommen werden, wie z.B. das Amt des FSJ-Beauftragten, das Führen der Koch- und Putzlisten, das Handwerkeramt, Einkäufe erledigen, etc.

Kosten

Die monatliche Kostenbeteiligung setzt sich zusammen aus

• dem Verpflegungsanteil von monatlich 23 €,
• dem Vereinsbeitrag, der von den Eltern festgelegt wird und derzeit 60,00 € pro Kind pro Monat beträgt. Der monatliche Vereinsbeitrag dient überwiegend dazu, Leistungen zu finanzieren, die unser Kinderladen anbietet, die aber im Kostenblatt des Landes Berlin überhaupt nicht vorgesehen sind und demzufolge auch nicht bezahlt werden, wie z. B. das kostenlose Frühstück, frisches Obst, ganz allgemein die Bioqualität des Essens, Ausflüge und Drogeriartikel etc.
• den Kosten, die für das selbst zubereitete Mittagessen entstehen. Sie werden von den jeweils kochenden Eltern übernommen.

Für die einmal jährlich stattfindende Kinderladenreise fallen zusätzlich – bei Mitnahme des Kindes – Kosten in Höhe von ca. 125 € pro Kind an.

Zu Beginn der Betreuung wird pro Familie eine Schlüssel-Kaution in Höhe von 150 € erhoben, die der Familie am Ende des Betreuungsverhältnisses zurückerstattet wird.

Entstehung des Vereins

Der Kinderladen wurde 1982 zunächst in Eigenverantwortung der Bewohner/innen des Wohnprojektes in der Bülowstraße 52 eröffnet, um die Betreuung der eigenen Kinder zu gewährleisten. 1986 wurde der gemeinnützige Verein „EKT Bülowstraße e.V.“ als Eltern-Initiativ-Kindertagesstätte (EKT) gegründet. Die Eltern der betreuten Kinder wurden Mitglieder des Vereins und Fachkräfte übernahmen die Betreuung. In der Folge wurde der Kinderladen auch für andere Kinder geöffnet.

Der Verein heute

Wir sind als gemeinnütziger Verein anerkannt und Mitglied im Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden e.V. (DaKS). Mitglieder im Verein werden die Personensorgeberechtigten der betreuten Kinder. Sie wählen den Vorstand.

Der Vorstand besteht aus drei Personen (Vorsitzende/r, stellvertretender Vorsitzende/r, Kassenwart/in). Er führt die Geschäfte des Kinderladens und übernimmt die Außenvertretung, z.B. gegenüber der Senatsverwaltung oder der Bank.

Für unseren Kinderladen gilt die aktuelle Vereinssatzung vom 03.06.1999.